Zurück in der Schweiz wegen krankem Baby Sabine und Dario Schwörer segeln seit sieben Jahren um die Welt. Ihre Mission: Auf den Klimawandel aufmerksam machen. Die Reise mussten sie jedoch unterbrechen, weil ihr jüngster Sohn krank geworden ist. Wängi – Seit sich Sabine und Dario Schwörer vor vier Jahren ihren Kinderwunsch erfüllten, steht für sie fest: «Die Kinder stehen an erster Stelle.» Deshalb haben sie nun ihre Weltreise unterbrochen. Schwörer’s waren mit dem Segelboot auf dem Weg nach Kalkutta in Indien. Von dort aus wollten sie per Velo Richtung Nepal radeln, zum höchsten Berge der Erde, dem Mount Everest und im Basislager Schulkinder für die Klimaveränderungen und die Umwelt sensibilisieren. Statt dass Sabine und Dario Schwörer nun jedoch Kinder unterrichten und mit ihnen im Basislager Abfall einsammeln, sind sie in der Schweiz, bei Sabine Schwörer-Ammanns Eltern im Jakobstal in Wängi, und führen Gespräche mit Ärzten. Der Grund: Ihr jüngster, fünf Monate alter Sohn Noé. Auf der Reise bekam er plötzlich hohes Fieber. „Die Situation spitzte sich so zu, dass wir die Rega alarmierten“, sagt Sabine Schwörer. Diese riet der Familie, für weitere Abklärungen in die Schweiz zu fliegen, nachdem Noé im nächstgelegenen Spital behandelt worden war. Der Konflikt Mit Kindern um die Welt zu reisen war für Sabine Schwörer (33) lange ein beunruhigender Gedanke. Für sie war klar: «Das kommt erst nach der Expedition in Frage.» 2002 starteten Schwörer’s das ehrgeizige Projekt, das vier Jahre dauern sollte. Das Ehepaar wollte während dieser Zeit alle sieben Weltmeere besegeln und auf den höchsten Berg jedes Kontinents klettern. Und das alles nur mit Wind- und Muskelkraft, um dadurch auf den globalen Klimawandel aufmerksam zu machen. Nach vier Jahren hatten Sabine und Dario Schwörer aber gerade einmal einen Viertel des Reiseziels erreicht. Als dann Sabine zudem plötzlich schwanger wurde, überlegten sich die beiden ernsthaft, ob sie ihre Reise abbrechen sollten. Stattdessen fassten sie schliesslich den Entschluss, das Wohlergehen der Kinder über das Erreichen des Reiseziels zu stellen. 2005 kam Tochter Salina zur Welt, eineinhalb Jahre später Sohn Andri, und vor fünf Monaten Sohn Noé. Seither segeln Schwörers mit ihren Kindern übers Meer. Auf den Strecken die per Velo zurückgelegt werden, fahren die drei im Anhänger mit. Sabine Schwörer löst mit Salina erste Schulaufgaben aus einem amerikanischen Lehrmittel. Die Kinder seien auf der Reise zu „Türöffnern“ geworden, sagt das Ehepaar. «Früher betrachteten und viele Leute als Extremsportler und interessierten sich deshalb nicht für uns.» Die Kontaktaufnahme sei durch die Kinder viel einfach geworden. «Heute wollen sie mit uns reden, weil wir die gleichen Probleme haben, wie sie auch.» Aufbruchsstimmung Am 12. Februar wollen Schwörer's wieder aufbrechen, sofern Noé wieder ganz gesund ist. In der Zwischenzeit halten sie Vorträge und stellen an Lesungen ihr neues Buch «Die Schwörer’s – Wie die Welt zum Kinderzimmer wurde» vor. Für den Mount Everest, den nächsten Top auf der Reise, sind die Kinder noch zu klein. «Für uns steht auch nicht im Vordergrund, den Gipfel zu erreichen», sagt das Ehepaar. Priorität hätten die Schulklassen, die sie besuchten. Nach dem Mount Everest wollen sie den Kilimandscharo besteigen, den Den Denali in Alaska und den Mount Vinson in der Antarktis. Wann sie heimkommen, wissen sie nicht. «In sieben Jahren vielleicht,» sagen sie. Dann, wenn sie alle sieben Weltmeere besegelt haben und auf jeden höchsten Berg jedes Kontinents geklettert sind. Box: Über 40 Länder besucht Seit sieben Jahren sind Sabine (33) und Dario (41) Schwörer unterwegs. Die Krankenschwester und der Bergführer wanderten erst zu Fuss durch die Schweiz und kletterten in jedem Kanton auf den höchsten Punkt. Danach brachen sie auf, alle Kontinente und Klimazonen zu bereisen. Seither haben sie schon zahlreiche Gipfel erklommen und rund 45 000 Schüler in über 40 Ländern besucht. Sie finanzieren ihre Reise hauptsächlich durch Sponsoren- und Spendengelder. Weitere Informationen unter www.toptotop.ch (deb)